10 Anzeichen, dass du schlecht mit Geld umgehst — Und wie du das ändern kannst

Wie gut du mit Geld umgehst, bestimmt nicht nur, wie du jetzt lebst, sondern auch, wie du für deine Kinder sorgen kannst und wie dein Leben im Ruhestand aussieht. Grund genug herauszufinden: Wie gut bist du eigentlich mit Geld?

10 Anzeichen, dass du schlecht mit Geld umgehst — Und wie du das ändern kannst

Wie gut du mit Geld umgehst, bestimmt nicht nur, wie du jetzt lebst, sondern auch, wie du für deine Kinder sorgen kannst und wie dein Leben im Ruhestand aussieht. Grund genug herauszufinden: Wie gut bist du eigentlich mit Geld?

Geld verbrennen ist einfach.

Mein erklärtes Ziel ist die finanzielle Freiheit mit 45. Um dieses Ziel zu erreichen, muss ich gut darin sein, Geld zu verdienen — aber das ist nur die eine Seite der Medaille. Geld sparen ist mindestens genauso wichtig.

"Vermögen ist das, was du nicht ausgegeben hast." — Unbekannt

Zum Glück konnte ich schon früh von meinen Eltern etwas übers Sparen lernen. Seit ich ein Kind war, hat mir mein Vater gesagt: "Leg jeden Monat 10% deines Einkommens zur Seite und du wirst keine Geldsorgen haben."

Meiner Meinung nach ist die Fähigkeit zu sparen eine der wichtigsten Fähigkeiten, die du haben solltest. "Sparen wofür?" fragst du vielleicht. Die Antwort: Weil Sparen einfach super ist. Sparen baut Vermögen auf und gibt dir die Freiheit zu entscheiden, was du willst. In einem Bewerbungsgespräch hast du einfach eine bessere Position, wenn du weißt, dass du den Job nicht brauchst.

Bist du gut im Sparen? 10 Anzeichen, dass du es nicht bist

1. Du sparst am Ende des Monats statt am Anfang

Wenn ich's hinkriege, stehe ich morgens immer etwas früher auf, um an meinen Projekten zu arbeiten. Nur so kann ich sicher sein, dass ich genug Zeit für Blogartikel und zum Lesen habe.

Genauso wie ich am Tagesanfang in mich investiere, solltest du das auch beim Sparen machen: Leg deine Sparrate am Anfang des Monats zurück, nicht am Ende.

Egal ob du schon sparst oder nicht: Wenn dein nächstes Gehalt/Guthaben auf deinem Konto eingeht, leg sofort X Euro zur Seite — ohne Wenn und Aber.

Warum haben Eigenheimbesitzer im Durchschnitt mehr Vermögen als Mieter? In Gerd Kommers Buch "Kaufen oder Mieten" zeigt Kommer nüchtern, dass Eigenheimbesitzer mathematisch gesehen schlechter dastehen müssten. In der Realität sind sie es aber nicht. Wie kommt das? Mieter werden nicht zum Sparen gezwungen, während Hausbesitzer durch ihre Hypothek dazu gezwungen werden. Ohne äußeren Druck neigen Mieter dazu, mehr Geld auszugeben und weniger in den Vermögensaufbau zu investieren.

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Was du jetzt tun kannst: Richte einen Dauerauftrag ein, um am Monatsanfang Geld zur Seite zu legen.

2. Du behältst deine Ausgaben nicht im Blick

Die meisten Leute haben keinen klaren Überblick über ihre Ausgaben. Kannst du aus dem Stegreif sagen, wie viel Geld du jeden Monat fest brauchst? Was die Dinge kosten? Was monatlich und was einmalig ist?

Wenn ich sowas lese, läuft es mir kalt den Rücken runter. 22% der Deutschen wissen nicht mal, ob sie sparen. So ist es unmöglich, finanziell unabhängig zu werden.

💡 Was du jetzt tun kannst: Öffne deine Kontoübersicht und geh die letzten 6 Monate durch: Welche regelmäßigen Kosten findest du? Erfasse sie strukturiert. Am Ende solltest du eine Liste aller regelmäßigen Kosten haben.

3. Du verwechselst Vermögenswerte und Verbindlichkeiten

Wenn du raten müsstest: Ist ein Auto ein Vermögenswert oder eine Verbindlichkeit? Jetzt antwortest du: "Kommt drauf an, ob das Auto abbezahlt ist!" — absolut richtig.

Aus Cash-Flow-Sicht (Empfehlung: das Buch "Rich Dad, Poor Dad") ist ein Auto eine Verbindlichkeit: Durch Sprit, Versicherung und Reparaturen fließt Geld aus deinem Teich. Eine Aktie hingegen ist ein Vermögenswert: Sie generiert durch Wertsteigerung oder Dividenden positiven Cashflow.

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Was du jetzt tun kannst: Schau dich um: Was halten andere für einen Vermögenswert, was aus Cash-Flow-Sicht eigentlich eher eine Verbindlichkeit ist?

5. Du kannst keine 6 Monate ohne Job finanzieren

Nachdem ich mich 2017 selbstständig gemacht hatte, war mein erklärtes Ziel: 6 Monate ohne Geld überleben können. Mein zweites Ziel: Jeden Tag essen gehen können ;) Beides hab ich im ersten Jahr geschafft.

Seit 2020 bin ich wieder angestellt — auch eine nette Geschichte — und auch jetzt erweist sich ein großer Puffer als sehr beruhigend. Er gibt mir Verhandlungssicherheit und lässt mich selbstbewusster auftreten.

Du hast keine Sparstrategie Vielleicht sparst du bereits und hast 1.000, 10.000 oder sogar 100.000 Euro auf dem Konto. Dir fehlt aber eine Strategie, was du damit machen willst. Eine Sparstrategie klärt nicht nur, wie viel du sparst, sondern wohin und wie viel du ausgeben darfst.

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Was du jetzt tun kannst: Mach dir klar, wie viel Geld du zum Sparen hast. Zieh deine Notreserven ab (6 Monate). Was jetzt noch übrig ist, investierst du.

6. Du kaufst immer teurere Sachen

"Egal wie viel ich verdiene. Wenn mehr aufs Konto kommt, gebe ich mehr aus" — erzählte mir jemand auf einer Party. Klar willst du mit 40 anders leben als mit 20 in der Studentenbude. Daran ist auch absolut nichts falsch.

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Was du jetzt tun kannst: Mach dir klar, was du jetzt unbedingt haben willst und worauf du erstmal verzichten kannst.

7. Du vergleichst dich mit anderen

Die finanzielle Situation der meisten Menschen da draußen ist nicht mit deiner vergleichbar. Deshalb ist es nicht hilfreich, deine Strategie mit anderen zu vergleichen.

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Was du tun kannst: Geh Faktoren wie Verbindlichkeiten, Einkommen und Risikobereitschaft durch. Passt deine aktuelle Strategie zu deiner Situation?

8. Du verlässt dich auf die Rente

Wirst du irgendwann eine Rente haben, von der du leben kannst? Diese Frage kann ich dir nicht beantworten — aber wenn du jetzt dafür vorsorgst, wirst du im Alter bestimmt nicht denken "Mist, jetzt hab ich hier Geld fürs Alter zurückgelegt!"

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Was du jetzt tun kannst: Weißt du, welchen Betrag du netto in der Rente bekommst? Ein guter Zeitpunkt, das herauszufinden. Hast du auch die Inflation bis dahin bedacht?

9. Du wirst von Rechnungen überrascht

Für manche Menschen scheinen Rechnungen wie Weihnachten zu sein: Sie kommen jedes Jahr unerwartet. Auch als Privatperson macht es Sinn, eine kleine Form von "Rechnungsmanagement" zu haben.

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Was du jetzt tun kannst: Geh zurück zu deinen monatlichen Ausgaben und teile große Rechnungen in kleine "monatliche Häppchen" auf und addiere sie.

10. Du legst nicht bewusst Geld für Wünsche zurück

Wenn du Geld sparst, macht es Sinn, zwischen lang- und kurzfristigem Sparen zu unterscheiden. Geld ausgeben ist einfach, aber die Grenze zwischen Kosten-Nutzen und tatsächlichem Wert sollte nicht aus den Augen verloren werden.

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Was du jetzt tun kannst: Wofür willst du in naher Zukunft sparen? Teile den Betrag in kleine Häppchen und erstelle einen Dauerauftrag dafür.

Fazit

Mir ist bewusst, dass das Leben nicht immer einfach ist. Vielleicht denkst du auch "schöne Tipps, aber ich kann nicht sparen". Mag sein, dass du das in der aktuellen Situation nicht kannst. Wichtig ist, dass du anfängst, dich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Nicht nur reaktiv, sondern geplant und mit Zuversicht.

Disclaimer: Dieser Artikel basiert auf persönlicher Erfahrung und sollte nicht als Finanzberatung verstanden werden. Hole dir immer den Rat eines qualifizierten Finanzberaters ein, bevor du Investitionsentscheidungen triffst.